2. szöveg
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Bakterielle Vaginose und Fluomizin
Die bakterielle Vaginose (BV) ist bei 20–40 % der Frauen im gebärfähigen Alter die häufigste Ursache für eine wiederkehrende Vaginalinfektion. Aber auch für abnormalen Ausfluss ist die bakterielle Vaginose mit einer Prävalenz von 5–50 % bei Frauen im gebärfähigen Alter mitverantwortlich. (…) Die BV ist ein klinisches Syndrom, welches dadurch charakterisiert ist, dass die H2O2-produzierenden Laktobazillen in der Vagina durch vorwiegende Anaerobier (…) verdrängt werden. Der Rückgang an milchsäurebildenden Laktobazillen führt zu einer pH-Wert-Erhöhung (> 4,5) des sauren Vaginalmilieus. Durch diesen fortschreitenden Rückgang der säureliebenden Laktobazillen kommt es zu einer weiteren Zunahme der Anaerobier. Die genauen Mechanismen der Entstehung sind aber nach wie vor unklar. Bis zu 50 % der betroffenen Frauen sind völlig symptomlos. Durch die Veränderung der Vaginalflora kann es zu einem schmutzig weißen, dünnen und homogenen Ausfluss kommen; dies vor allem nach dem Geschlechtsverkehr. Als Charakteristikum besitzt dieser vaginale Ausfluss häufig einen „fischigen“ Geruch. Die Zervix hingegen ist unauffällig und es fehlen auch Entzündungen oder ein Erythem. Sollte eine Zervizitis vorhanden sein, dann ist diese üblicherweise das Resultat anderer Pathogene. Die Diagnose kann zum einen anhand der Amsel-Kriterien gestellt werden, wobei 3 der 4 Kriterien erfüllt sein müssen: Fluor vaginalis, „Clue cells“ im Nativpräparat, Vaginaler pH-Wert > 4,5, Positiver Amintest („Fischgeruch“). Zum anderen kann die Diagnosefindung in der Anfertigung eines Vaginalabstriches erfolgen, welcher zur besseren Kontrastierung gram-gefärbt werden kann. Anhand des Vaginalabstriches kann auch der Lactobacillary Grade (LBG) bestimmt werden. Komplikationen und Folgeerkrankungen können sowohl bei schwangeren als auch bei nichtschwangeren Frauen auftreten. Eine bakterielle Vaginose während einer Schwangerschaft kann zu einer Plazentainsuffizienz führen, die in einer pränatalen Fötushypoxie und Perinatalpathologie resultieren kann. Ferner kann die bakterielle Vaginose mit einem ungünstigen Schwangerschaftsverlauf assoziiert sein, wie z. B. einer vorzeitigen Ruptur der Fruchtblase, frühzeitigen Wehentätigkeiten, einer Frühgeburt, postpartaler Endometritis oder auch in einem um bis zu 40 % reduzierten Geburtsgewicht. Erhöhte Empfänglichkeit für sexuell übertragbare Krankheiten oder Pelvic Inflammatory Disease (PID) können ebenfalls mögliche schwere Folgeerkrankungen sein. Somit ist bei schwangeren Frauen auch eine symptomlose bakterielle Vaginose therapiewürdig. Neben den in diversen Leitlinien genannten Wirkstoffen gibt es in Österreich seit Oktober 2013 das (…) Dequaliniumchlorid (DQC) als 10-mg-Vaginaltabletten. (…) Es ist wirksam gegen gram-positive und -negative Bakterien sowie auch gegen Protozoen (Trichomonas vaginalis) und Pilze (Hefen, Dermatophyten, Schimmelpilze). (…) Die primäre Wirkweise von Dequaliniumchlorid liegt in der Erhöhung der Zellpermeabilität (mit Zerstörung der Zellmembran) und im nachfolgenden Verlust der Enzymaktivität, was letztendlich zum Zelltod führt. Dequaliniumchlorid erreicht innerhalb von 30–60 Minuten seine bakterizide Wirkung. Die Behandlung mit den Vaginaltabletten erfolgt 1× täglich für eine Dauer von 6 Tagen. In einer multizentrischen, einfach verblindeten und randomisierten Studie wurden 321 Patientinnen mit einer nach Amsel diagnostizierten bakterielle Vaginose aufgenommen. Die Diagnose BV wurde beim Vorhandensein aller 4 Amsel-Kriterien gestellt.
Danach wurden die Frauen entweder der Gruppe mit 6 Tagen vaginalen Dequaliniumchlorid-Tabletten oder mit 7 Tagen vaginaler Clindamycin-Creme zugeteilt. Kontrolluntersuchungen wurden an den Tagen 7 (C1) und 25 (C2) nach Beendigung der Therapie durchgeführt. In dieser Studie konnte dargelegt werden, dass eine bakterielle Vaginose-Behandlung mit 6 Tagen vaginalen Dequaliniumchlorid-Tabletten (Fluomizin) die gleiche Wirksamkeit hat wie die vaginale Clindamycin-Creme-Behandlung über 7 Tage. Das bedeutet, dass sowohl die Heilungsraten (C1: 81,5 % vs. 78,4 % und C2: 79,5 % vs. 77,6 %) als auch die Zahl der wiederkehrenden bakteriellen Vaginose (13,5 % vs. 9,2 %) in beiden Gruppen auf gleichem Niveau waren. Ein signifikanter Unterschied zugunsten von Dequaliniumchlorider gab sich bei der pH-Wert-Messung zum Kontrollzeitpunkt C1. Hier waren in der Dequaliniumchlorid-Gruppe signifikant mehr Frauen (ρ = 0,02) mit einem physiologischen pH-Wert als im Vergleich zur Clindamycin-Gruppe (41,1 % vs. 54,5 %). Zusammen mit einem Trend hin zu einem höheren Prozentsatz an Frauen mit einem LBG I an C2 (C1: 57,0 % vs. 55,2 % und C2: 67,3 % vs. 58,4 %) könnte dies als Indikator für eine bessere Wiederherstellung einer physiologischen Vaginalflora unter einer Dequaliniumchlorid-Therapie gesehen werden. Die Anzahl an Frauen mit einer vulvo-vaginalen Kandidose (VVC; 2,5 % vs. 7,7 %; ρ = 0,06) sowie auch mit Nebenwirkungen (17,8 % vs. 20,3 %) war in beiden Gruppen gleich niedrig. (…) Zusammenfassend kann somit festgehalten werden, dass Fluomizin-Vaginaltabletten mit 10 mg DQC folgende positiven Eigenschaften besitzen: Fluomizin hat ein sehr breites antimikrobielles Wirkspektrum, Fluomizin ist weniger anfällig für Resistenzentwicklungen, Fluomizin sorgt für eine schnelle und hohe Wirkstoffkonzentration am Infektionsort, Fluomizin hat eine vernachlässigbare systemische Exposition, Fluomizin kann während der ganzen Phase der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Mit Dequaliniumchlorid (Fluomizin®) steht eine neue alternative bakterielle Vaginose Behandlung mit großem Nutzen zur Verfügung – sowohl bei nichtschwangeren als auch bei schwangeren und stillenden Frauen.
756 szó
http://www.kup.at/kup/pdf/11938.pdf
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